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in Zwönitz 
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Heute vor 70 Jahren war der Krieg zu Ende. Krieg – kaum einer von uns weiß heute noch, was das wirklich bedeutet. Einige von euch haben es noch als Kinder erlebt. Menschen, die die Entstehung des Faschismus bewusst erlebt haben, gibt es fast nicht mehr. Von Zerstörung blieb Zwönitz weitgehend verschont, einige Bombenlöcher im Wald zeugen noch von einigen blind abgeworfenen Bomben. Ein großes Problem nach dem Krieg war der Hunger. In unserer heutigen Gesellschaft gar nicht mehr vorstellbar.

Heute macht man Krieg anders, vor allem woanders man schickt von Deutschland aus Waffen in alle Welt. Die sogenannte „deutsche Zivilbevölkerung“ bleibt verschont. Die Kriege werden woanders gemacht.

Krieg und Vertreibung bestimmen auch heute das Leben von Millionen Menschen weltweit. Mehr als 50 Millionen Menschen sind auf der Flucht.

Das Friedensforschungsinstitut listet gegenwärtig mehr als 30 bewaffnete Konflikte auf. In vielen dieser  Auseinandersetzungen sterben Menschen durch Waffen, die in Deutschland produziert wurden.

Allein im vergangenen Jahr wurden deutsche Kriegswaffen nach Algerien, Indonesien, SaudiArabien, Südkorea und in 50 weitere Staaten geliefert.

Bislang fördert die Regierung zudem den Verkauf von Kriegsgerät mit Steuergeldern in Form von Hermesbürgschaften, mit denen die Regierung die wirtschaftlichen Risiken übernimmt: Bezahlt ein Empfängerland die Waffen beispielsweise nicht, haftet der deutsche Steuerzahler für die Ausfälle der Rüstungskonzerne.

Durch diese Krisen und Konflikte in der Welt werden immer mehr Menschen in die Flucht getrieben. Für viele ist das Ziel Europa.

Doch willkommen sind sie hier nicht.

Dazu kommt noch, dass die Kommunen mit dem Problem ziemlich allein gelassen werden.

Und bevor auch noch der erste Asylbewerber da ist, formiert sich Fremdenhass.

Zitat aus einem nicht unterzeichneten Schreiben an die Dorfchemnitzer Bürger:

"Bald kann es mit der Ruhe in Dorfchemnitz vorbei sein. Laut Information sollen in der Fabrikstraße 10 Asylbewerber untergebracht werden. … Aufgrund des Fehlverhaltens vieler Asylanten und der damit verbundenen Kriminalität dieser Menschen lehnen wir die Aufnahme von Asylbewerbern im Ort ab...“

Hier wird eine Vorverurteilung vorgenommen. Und eine solche Art von Fremdenhass hat es in Deutschland schon einmal gegeben und das macht mir Angst.

Man tut sich heute so schwer mit dem Begriff Befreiung.

Außenminister Steinmeier allerdings bekennt sich dazu, dass Deutschland wegen seiner Geschichte vielleicht noch mehr als andere Verantwortung  habe für die internationale Friedensordnung, Das Kriegsende sei für Deutschland eine Befreiung gewesen. Darin liege aber auch die Verantwortung, das Rassenhass und Hass gegen Minderheiten nie wieder Platz in der deutschen Gesellschaft finden dürften.

Also auch die derzeitige Flüchtlingssituation  sollte zum Nachdenken über das Ende des Krieges und die Befreiung vom Hitlerfaschismus anregen. Die Gesellschaft scheint diesbezüglich gespalten. In einigen Orten, wie in Lugau oder Schwarzenberg gibt es durch die Stadt organisierte Gedenkveranstaltungen. In Aue tut man sich schwer, Zwönitz hat sich dazu gar nicht geäußert.

Wir denken, dass es wichtig ist an die Vergangenheit zu erinnern und deswegen sind wir heute hier und gedenken an die vielen, die ihr Leben gelassen haben. Am Ende haben viele gesehen, dass das alles nicht richtig sein kann.

Aber eine Frage bleibt, wie konnte es soweit kommen zu diesem Fanatismus, den am Anfang ein ganzes Volk mitgetragen hat und der in so viel Menschenverachtung geendet hat, Konzentrationslager, Vergasung von Millionen Menschen, Krieg in weiten Teilen der Welt, grauenhafte medizinische Versuche.

So etwas wie den 2. Weltkrieg darf es nie wieder geben und wir brauchen keine Auslandseinsätze von Soldaten in anderen Ländern. Der Einsatz von Militär löst keine Konflikte. Militäreinsätze haben oft zur Folge, dass den Menschen ein Lösungsversuch von außen aufgezwungen wird. Resultat ist oft eine Art militärische Dauerbesetzung, um den Ausbruch neuer Gewalthandlungen zu verhindern.

Und deshalb, der respektvolle Umgang mit allen Menschen egal, welcher Nationalität, welcher Hautfarbe, egal welchen Beruf man ausübt und wie dünn oder dick das Portemonaie ist, dieser respektvolle Umgang ist ein hohes Gut, das gilt es zu bewahren, um keinen Nährboden für neuen Rassenhass und Hass gegen Minderheiten zuzulassen.

 

Heike Oelschlägel

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